Werkzeuge reinigen? Über Sinn oder Unsinn

Dreckiges Werkzeug: Ratsche
Dreckiges Werkzeug: Ratsche

Das Thema Reinigung und Sauberkeit war schon immer ein sehr kontroverses Thema. Was dem Einen zu schmutzig ist, kommt dem Anderen einem übertrieben peniblen Sauberkeitsfimmel nahe. Doch in vielen Bereichen ist Sauberkeit mehr als nur Optik und Wohlfühlen.

Gerade im technischen Bereich kann Sauberkeit entscheidend für die Funktionalität von Maschinen und Werkzeugen sein.

Doch wie reinigt man sein Werkzeug überhaupt richtig und welche Reinigungsarten können sogar negative Auswirkungen haben?

Warum sollte man Werkzeug überhaupt reinigen?

Gerade bei Werkzeug stellt sich schnell die Frage, wofür man es denn überhaupt einer Reinigung unterziehen sollte, so handelt es sich doch schließlich „nur“ um Werkzeug.

Weder ästhetische noch gestalterische Aspekte können daher für die Begründung einer Reinigungserfordernis herangezogen werden. Dennoch gibt es einige ganz reale Gründe, die tatsächlich dafür sprechen, dass Du Dein Werkzeug regelmäßig sauber machst.

  1. Schmutz, Öl, oder Schmiere am Werkzeug reduziert die Arbeitssicherheit, da das Werkzeug schnell vom Werkstück, oder aus der Hand des Anwenders abrutschen kann. Beschädigungen, oder gar Verletzungen können die Folge sein.
  2. Vor allem Werkzeuge mit einer Mechanik oder Elektronik können bei erheblicher Verschmutzung schnell in ihrer Funktionstüchtigkeit beeinträchtigt werden. So kann ein stark verschmutzter Drehomentschlüssel entweder nicht mehr auslösen, oder der Auslösezeitpunkt weicht von der gewollten Norm ab.
  3. Zuletzt verschmutzt dreckiges Werkzeug auch leicht das zu bearbeitende Werkstück. Dieses wird zumindest optisch, oft aber ebenfalls auch technisch in Mitleidenschaft gezogen, so dass auf Dauer dieselben Folgen zu erwarten sind, wie für das Werkzeug selbst.

Zusammengefasst kann man also sagen, ein Werkzeug muss zwar nicht immer blitzesauber sein, es sollte aber zumindest so gereinigt zur Arbeit vorliegen, dass eine sichere Nutzung möglich ist und das Werkstück nicht beim ersten Kontakt schon verschmutzt wird.

Ganz nebenbei freut sich sicherlich auch der Handwerker, wenn der erste Kontakt mit dem Werkzeug nicht sofort schmutzige Finger nach sich zieht.

Verschiedene Reinigungsmethoden

Hat man sich also dazu entschieden, seine Werkzeuge zu reinigen, bleibt die Frage der richtigen Technik bzw. der richtigen Reinigungsmittel. Diese Frage lässt sich wohl kaum pauschal für alle Fallbeispiele beantworten, jedoch lassen sich recht leicht die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Methoden und Produkte herausstellen.

Die Reinigungsverfahren

Zunächst gilt es, das richtige Reinigungsverfahren zu wählen. Gerade für Heim- und Hobbyhandwerker steht wohl in den seltensten Fällen ein professioneller Teilereiniger zur Verfügung, so dass meist nur die altbewährte Handarbeit bleibt.

Für grobe Verschmutzungen eignet sich eine Bürste, je nach Werkzeug sogar eine Drahtbürste. Unter Zuhilfenahme eines entsprechenden Reinigungsmittels lässt mit ihr sogar Öl und Fett aus schwer erreichbaren Ritzen entfernen, wo Lappen oder Tücher schnell an ihre Grenzen stoßen. Ansonsten ist meist tatsächlich ein weiches Tuch mit Reinigungsmittel das geeignete Instrument zur Reinigung.

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Bei trockenen Verschmutzungen kann auch ein Kompressor helfen, schwer erreichbare Stellen auszublasen und generell Staub zu entfernen.

Manchmal ist sauberes Werkzeug unerlässlich
Manchmal ist sauberes Werkzeug unerlässlich

Die Reinigungsmittel

Um die Reinigung zu unterstützten, oder manchmal auch erst überhaupt möglich zu machen, stehen dem Heimwerker verschiedene Reinigungsmittel zur Verfügung. Bevor man zur entsprechenden Flasche greift, sollte allerdings erwähnt werden, dass bei vielen „normalen“ Verschmutzungen selbst Wasser und etwas Reibung bereits wahre Wunder vollbringen können. In allen anderen Fällen hilft die wohlüberlegte und moderate Anwendung geeigneter Reinigungsmittel.

Reinigungsbenzin / Diesel

Reinigungsbenzin, oder bei dessen Fehlen auch gerne Diesel, eignet sich für alle Verschmutzungen rund um Öle und Fette. Gerade in alten Schmiermitteln festgebackener Schmutz lässt sich so wunderbar anlösen und entfernen. Allerdings sollte man bei der Arbeit mit Reinigungsbenzin im Hinterkopf behalten, dass dieses Mittel sowohl unbeabsichtigt, als auch beabsichtigt aufgetragene Öle und Fette entfernt. Gegebenenfalls sollte also nach der Reinigung das Nachfetten nicht vergessen werden.

Lösungsmittel

Vor allem Überbleibsel von Farben und Lacken, aber auch von verschiedenen Klebern lassen sich gut mit Lösungsmitteln entfernen. Ob Aceton oder ein anderes Universallösungsmittel, hängt von der Art der vorhandenen Verschmutzung ab.

Bremsenreiniger / Kaltreiniger

Bremsenreiniger oder auch Kaltreiniger sind Reinigungsmittel, die unverdünnt aufgesprüht werden und über eine gewisse Einwirkzeit ihre Wirkung entfalten. Anschließend werden sie mitsamt dem Schmutz einfach abgespült. Sie eignen sich für viele verschiedene Verschmutzungen, aber auch für Öle und Fette. Da sie ohne mechanische Reinigungskraft auskommen, sind die Mittel entsprechend aggressiv und sollten daher nur in Maßen verwendet werden.

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Fettlöser

Spezielle Fettlöser, wie sie auch aus dem Haushalt, oder der Küche bekannt sind, lassen sich, wie der Name bereits vermuten lässt, gut für alle Arten von Fetten verwenden. Auch im Fett „gefangener“ Schmutz löst sich so problemlos mit ab und bedarf keiner weiteren Reinigungsmittel.

Sonstiges

Neben diesen klassischen und weitverbreiteten Reinigungsmitteln bietet der Markt heute noch zahlreiche andere Mittel, Sprays, Schäume, etc. Diese sind meist in ihrer Wirkung stark auf eine bestimmte Schmutzart fokussiert und eignen sich daher meist nur für einige wenige, spezielle Reinigungsarbeiten.

Gewöhnliche Haushaltsreiniger haben dagegen bei der Reinigungsleistung ihre Grenzen, reichen aber dennoch für viele Belange völlig aus und lassen sich nahezu universell einsetzen.

Sicherlich hast Du auch schon von Ballistol gehört. Dieses früher vom Waffenöl bis zur Wunddesinfizienz nahezu allgegenwärtig verwendbare Öl eignet sich für viele Reinigungsarbeiten, bei denen zum Beispiel Reinigungsbenzin nicht erwünscht ist und Kaltreiniger zu aggressiv wäre. Zugleich pflegt es vom Leder über Holz bis hin zu Metall viele Oberflächen und schützt sie zeitweilig effektiv vor Schmutz und Feuchtigkeit.

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Worauf Du beim Reinigen der Werkzeuge achten solltest

Ganz gleich, welche Reinigungsmethode und welches Reinigungsmittel du wählst, achte vor dem großzügigen Einsatz auf die Verträglichkeit zum Beispiel mit Gummigriffen, Beschichtungen oder sonstigen sensiblen Materialien deiner Werkzeuge und Werkstücke. Zudem solltest Du immer im Hinterkopf behalten, dass die Mittel nicht nur Dein Werkzeug, sondern auch Deine Haut „reinigen“.

Was also Fett auf dem Werkzeug löst, löst es auch auf Deiner Haut und schädigt damit die natürliche Schutzschicht deines Körpers. Zudem enthalten viele Reinigungsmittel für uns Menschen schädliche Substanzen, die gerade bei beschädigter Haut sehr schnell in den Körper gelangen können. Schutzhandschuhe und eine Schutzbrille können hier helfen, Folgeschäden zu vermeiden.

Fazit – So erhält die richtige Reinigung den Spaß an der Arbeit und die Freude an den eigenen Werkzeugen

Putzen gilt allgemein nicht als die beliebteste aller Arbeiten. Dennoch solltest Du Dir angewöhnen, Deine Schraubenschlüssel, Zangen, Drehmomentschlüssel und alle nicht genannten Werkzeuge nach der Arbeit gründlich zu reinigen. Deine Werkzeuge und die damit zu bearbeitenden Werkstücke werden es Dir danken. Am besten eignest Du Dir im Laufe der Zeit eine Routine an, mit der Du die Reinigung beinahe automatisch durchführst und sie somit nicht mehr vergisst.

Nicht umsonst gehört auf vielen Baustellen und in vielen Werkstätten die letzte halbe Stunde vor dem Feierabend der Reinigung von Werkzeug und Arbeitsplatz.

Da sich dieser Beitrag hautpsächlich um das Reinigen von Schraubenschlüsseln dreht, findest du im Abschnitt „Wartung und Pflege“ des Artikels über Akkuschrauber auch Hinweiße, wie du deine Elektrogeräte reinigen kannst.